Da war es also auch bei mir soweit: die Corona-Zwangspause wurde für beendet erklärt. Zwei Leckerbissen fand der Fahrer, Autosteller und demzufolge auch Organisator der Runde. Danke dafür an dieser Stelle. Gerade auch, weil der auserkorene Sonntag alles andere als große Auswahl parat hielt. Um 8.30 Uhr ging der wilde Ritt für uns vier los und begann, wie der frühe Abend endete … mit Freibier. Kurz noch über Sinn und Unsinn des heutigen Unterfangen philosophiert, befanden wir uns auf der A9 und zwei Stunden in Böhlen wieder.
Chemie Böhlen – SV Mölkau
04 05.07., Testspiel, Sportkomplex Jahnbaude
Ganze 18 Zuschauer verloren sich in der Jahnbaude. Sieben davon dürften zum Vereinsumfeld gehörten haben, der Rest gehörte den Jägern und Sammlern an. Für Letztere kramte der Platzwart gar noch ein paar Bier aus dem Hinterzimmer und verkaufte sie den durstigen Kehlen für 1€. Das war bitter nötig, denn abgesehen vom kleinen Stadion erinnerte das Schauspiel wenig an Fußball. So wurden zwei zusammenhängende Pässe mit tosenden Beifall von den offiziellen leeren Rängen bedacht. Die Spieler hatten dennoch ihren Spaß, wir konnten mal wieder einem Kick beiwohnen und selbst die Sonne trug ihren Teil zum Ausflug bei. Zwei Tore gab es bis zum Pausenpfiff zu sehen, der für uns das Schauspiel hier schon wieder beendete.
Über Chemnitz fuhren wir endlich mal wieder ins Ausland (Österreich - und dann noch ohne Fußball - zählt nicht) und kehrten ins erste tschechische Restaurant ein. Gulasch! Ein Genuss! Weiter über die kostenlosen Landstraße zum Ziel: Račice u Štětí. Der kleine Ort, irgendwo zwischen Praha, Mladá Boleslav und Ústí nad Labem, dürfte dem einen oder anderen Sportfanatiker gar ein Begriff sein. Der Ruderkanal Račice war schon für diverse Wettkämpfe auf dem Wasser Austragungsort. Die Tribüne fasst immer 5.000 Plätze und somit 4.657 Plätze mehr, als das kleine Nest Einwohner hat. Uns führte der Weg jedoch nicht zur Rennstrecke, sondern geradewegs zu
TJ Sokol Račice - Sepap Štětí SG
05.07., Testspiel, Sportovni areal Račice
Kurz vor 16 Uhr und somit wenige Minuten vor dem Anpfiff war von einem anstehenden Kräftemessen noch nichts zu sehen. Zwei einsame Spieler, schoben sich die Kugel auf dem Rasen zueinander. Von den mindesten 20 weiteren Fußballern war nichts zu sehen. Ach doch, da am Bierstand stand noch einer und zwei rauchten vor der Kabine. Die Aufregung legte sich somit wieder und wir taten es der Nr. 12 gleich und preschten zum Bierstand vor. Um das kleine Vereinsgebäude war im Gegensatz zum Spielfeld reges Treiben, gar ein zusätzliches Zelt wurde aufgestellt und hinter dem provisorisch aufgestellten Zapfhahn sorgten gleich drei Damen für das leibliche Wohl. Schlangen bildeten sich trotz maximal 50 Besucher, neben guter Laune hatten diese auch Durst mitgebracht. Der Rest ist schnell erzählt und wahrscheinlich ähnlich belanglos, wie der restliche Text. Mit 15 Minuten Verspätung pfiff der Schiedsrichter - in Badelatschen - an und schaffte es dennoch, dass Spiel vor 17.45 Uhr zu beenden. Tore fielen viele. Züge donnerten im 5-Minuten-Takt vorbei und einige Lokführer erfreuten sich, dass sie ihre Hupe zweckentfremdeten. Im zweiten Durchgang gab der Grillmeister sein Zeichen und er gab vor Fett triefende Würste aus. Nach dem Spiel gab es noch ein Elfmeter schießen, ehe die Party samt DJ dort beginnen sollte. Für uns war es jedoch an der Zeit zu gehen.
